Meine Solo-Tour auf das Lagginhorn 4010 m im Wallis
10. September 2011

© Bilder und Text Klaus Goerschel

 

Michael hatte eine Klettertour über den Grat zum Lagginhorn organisiert.
Ich schloss mich der Gruppe an, entschied mich aber für eine Solotour
auf dem Normalweg zum Gipfel.

Ich startete 6 Uhr früh von der Hohsaas Hütte aus auf dem Normalweg zum Lagginhorn.
Zuerst musste ich ca. 200 m absteigen. Dann ging es über Schutt und Schotter
auf einem Moränenrücken bis zu dem gewaltig zusammengeschrumpften Hohlaubgletscher.

 

Die Gehspur auf dem Hohlaubgletscher war auch im morgendlichen Dämmerlicht gut zu sehen.
Ab und zu konnte ich mich auch an den roten Punkte der Wegmarkierung orientieren.

 

Nach der Überquerung des Gletschers ging es in leichtem Blockgelände zum Westgrat.
Steinmänner, rote Punkte und Pfadspuren wiesen den Weg. Nun stieg die Sonne auf
und die Gipfelkette des Mischabel begann zu glühen.

 

Über Schutt und verblocktes Gelände ging es bei teilweise leichter Kletterei
im 2. Grad auf dem Westgrat hinauf. Leider wurden die roten Markierungspunkte immer seltener,

 

Ich holte Stefan ein, der auch solo zum Gipfel unterwegs war.
Ein kleiner Schwatz und wir stiegen gemeinsam durch das Blockgelände weiter.

 

Der Tag war herrlich, die Sicht großartig. Ich schaute mich immer wieder
zum Gipfel des Doms um, den ich letztes Jahr bestiegen hatte. Bei der ganzen
Blockkletterei hieß es immer wieder aufpassen und nicht ausrutschen.

 

Das Firnfeld hatte es mit seinen 40 bis 45° noch mal in sich. Selbst mit Steigeisen
ist es bei dem vereisten Firnfeld mit dünner Schneeauflage nicht ganz ungefährlich.
Stefan am Ende des Firnhanges. Hier habe ich vom Gipfel aus fotografiert

 

Den Gipfel des Lagginhorns erreichte ich glücklich und zufrieden 12 Uhr.
Hier oben wehte ein scharfer Wind und es war auch recht kühl.
Die Sicht auf die Walliser Bergwelt war natürlich großartig.

 

Auf dem Gipfel ging es dann sehr eng zu.
An das Gipfelkreuz selbst kam man gar nicht mehr heran.

 

Blick vom Gipfel auf den Südgrat, der Kletterei bis zum III. Grad erfordert.

 

Nochmals der Südgrat, aber diesmal beim Abstieg vom Ende des Firnfeldes fotografiert.

 

Beim Abstieg verirrte ich mich leider und musste teilweise Stellen bis zum III. Grad klettern.

 

Nun ist die Weissmieshütte schon in Sicht. Das helle Band ist kein Weg
sondern der Gletscherbach. 17 Uhr betrat ich dann in bester Stimmung die Weissmieshütte,
wo ich auch übernachtete. Den nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Heimweg.